Fünf Pflegetipps für die Fotoausrüstung

Kamera richtig reinigen

Hier sind fünf Pflegetipps für die Fotoausrüstung, mit denen man die Lebensdauer und Funktionalität lange sicherstellt. Dafür kann man sich beispielsweise zwischen den Jahren, wenn die Weihnachtsgeschenke ausgepackt sind und man etwas zur Ruhe kommen kann, Zeit nehmen. Die Weihnachtsfotos sind gemacht und man kann das alte Jahr hinter sich lassen.

Tipp 1: Kameras und Objektive reinigen

Kamera mit Q-Tipps und Blasebalg reinigen.

Das Arbeitsgerät des Fotografen sollte hin und wieder gereinigt werden und zwar innen und außen. Ich emfehle für die Außenreinigung meiner Kamera oder auch von Objektivgehäusen (nicht Gläsern):

  • Q-Tipps / Wattestäbchen
  • Milde Seifenlauge
  • Sehr weiches Mikrofasertuch
  • Pinsel
  • Ggf. Blasebalg

Die Kamera, hier im Beispiel meine Nikon Df, sollte von grobem Schmutz befreit werden. Besonders der Bereich des Handgriffs ist durch Schweiß und Schmutz gern stark verunreinigt. Mit den Wattestäbchen lässt sich auch der kleinste Winkel reinigen. Sehr feine Flächen, beispielsweise Filtergewinde an Objektiven oder die Bereiche um die Einstellräder bei Kameras können mit dem Pinsel sehr gut gereinigt werden.

Kameragehäuse reinigen.

Für Glasflächen wie Displays aber auch Kameralinsen verwende ich eine Linsenreinigungsflüssigkeit (gibt’s von vielen Herstellern). Bitte keinen gewöhnlichen Haushaltsreiniger oder Glasreiniger verwenden, da dieser insbesondere bei Objektiven die Beschichtungen angreifen können.

Bei Mattscheiben sollte man vorsichtig sein, da man hier beim Reinigen oft mehr Schmutz draufbringt, als vorher da war. Ich empfehle hier die Reinigung vom Profi, das gleiche gilt für den Sensor, wenn sich der Staub mit Blasebalg oder der integrierten Sensorreinigung der Kamera nicht mehr entfernen lässt. Achtung! Wer sich hier nicht auskennt, kann den Sensor bei unsachgemäßer Reinigung beschädigen!

Generell empfehle ich die Kamera ab und zu vom Profi inspizieren zu lassen. Nikon beispielsweise bietet für kleines Geld einen Check & Clean, bei dem das Gehäuse innen, außen und natürlich auch der Sensor gereinigt und bei DSLR auch die Mechanik des Spiegels und des Autofokus geprüft und ggf. korrigiert wird.

Tipp 2: Zubehör reinigen

Stativ reinigen

Das Stativ beispielsweise wird gern vergessen. Es ist im Wald und auf allen möglichen Oberflächen unterwegs und ein Blick in die Stativtasche zeigt meistens, wo man zuletzt gewesen ist. Hier einfach den groben Dreck entfernen und das Stativ mit feuchtem Tuch reinigen.

Eine große Kameratasche ist oft nicht leicht zu reinigen, hier bitte die Empfehlung des Herstellers beachten. Spannender sind die kleineren Colt-Taschen, die man mitnimmt, wenn nur eine Kamera und Objektiv mitgeführt werden. Diese sind meistens das ganze Jahr dabei und werden oft einfach wieder in den Schrank geräumt. Ich stellte fest, dass meine braune Tasche eigentlich grau ist, nachdem ich sie in die Waschmaschine geworfen hatte.

Tipp 3: Inventur durchführen

Die Reinigung des Equipments ist auch eine gute Gelegenheit mal eine Inventur zu machen und sich zu fragen – brauche ich das wirklich? Ein Objektiv, das ein ganzes Jahr ungenutzt im Schrank lag, ist möglicherweise in der Hand eines anderen Fotografen besser aufgehoben. Vieles, was man früher benötigte, kann man versuchen für kleines Geld zu verkaufen.

Ein gutes Beispiel dafür sind Filter, die für die Film-Fotografie unerlässlich waren. Mit den Mitteln der digitalen Bildbearbeitung haben die meisten Filter jedoch ausgedient. Rotfilter oder die beliebten Skylightfilter braucht mit modernen Kameras und Objektiven zumindest für die digitale Fotografie kaum noch jemand. Ein Pol- oder Grauverlaufsfilter hingegen ist beispielsweise für Landschaftsfotografie essenziel. Auch hier ist der Jahreswechsel eine gute Gelegenheit lang nicht genutztes Equipment für den nächsten Fototrip mitzunehmen.

Für alles andere bieten sich Fotobörsen oder die gängigen Second-Hand-Portale im Internet an.

Tipp 4: Jetzt ist die Hardware sauber und bereit fürs nächste Jahr. Doch die Pflegetipps für die Fotoausrüstung gelten auch für Software und Bilder!

Ich archiviere meine Fotos (RAW) jedes Shootings in einem separaten Order, dessen Name mit dem Datum beginnt. Die konvertierten JPEGs speichere ich in einem Unterordner. Für jedes Jahr lege ich in Lightroom einen neuen Katalog an – das hat Vor- und Nachteile. Ich mache das so schon seit 10 Jahren und kann so einen guten Überblick behalten.

Wer hier keine Systematik hat, kann jetzt Ordnung schaffen. Programme und Kataloge wie Lightroom helfen dabei.

Jetzt ist jedoch die Zeit die Ordner mal durchzusehen, auch in Lightroom zu prüfen, ob wirklich alle Fotos behalten werden müssen. Denn jedes Foto, das nicht gebraucht wird, macht den Katalog größer und muss gesichert werden.

Tipp 5: Regelmäßiges Backup / Archivierung einrichten

Das ist ebenfalls ein guter Punkt: Archivierung. Ich speichere alle Fotos auf einem NAS mit 2 Festplatten um eine Ausfallsicherheit zu haben. Zusätzlich sichere ich das NAS in einer Cloud um im Falle des Totalausfalls des NAS (was man ja nie hofft), meine Fotosammlung nicht zu verlieren. Bei mir sind seit 2001 – das ist der Zeitpunkt seit ich digital fotografiere, etwa 1 TB an Daten zusammen gekommen. Wem die Kosten für solche Sicherungs- oder Cloudlösungen zu hoch sind, sollte jetzt wenigstens die Zeit nehmen und seine wichtigsten Fotos zusätzlich auf einem externen Datenträger sichern. Eine Notebook- oder PC-Festplatte oder SSD kann auch mal den Geist aufgeben. Dann können Profis die Daten häufig herstellen – jedoch zu einem Vielfachen des Preises eines NAS oder einer Cloudsicherung.

Zusammenfassung:

Es gibt ein paar Pflegetipps für die Fotoausrüstung, für die man sich ab und zu Zeit nehmen sollte:

  • Kameragehäuse und Objektive reinigen. Das kann man selbst tun, mit etwas Sorgfalt.
  • Stark verschmutzte Sensoren vom Profi reinigen lassen.
  • Zubehör wie Stative oder Taschen reinigen oder waschen.
  • Kritisch auf die eigene Zubehörsammlung schauen und Dinge, die man das ganze Jahr nicht benutzt hat, ggf. verkaufen.
  • Datenmüll aufräumen, nicht jedes unscharfe Foto muss aufgehoben werden.
  • Regelmäßige Datensicherung / Backup einrichten oder wenigstens Daten extern sichern.