Durch die Provinz Innerkartlien bin ich in den vielen Jahren, die ich schon nach Georgien reise, meistens durchgefahren. Beispielsweise um vom Meer in die Hauptstadt zu gelangen. Eigentlich schade – denn hier gibt es ein paar sehr bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten.
Die Hauptstadt der Provinz ist Gori. Gori liegt direkt an der Magistralstraße, die in Istanbul beginnt und am Kaspischen Meer in Baku endet und Georgien wie ein Band von West nach Ost durchzieht.
Teil von Innerkartlien ist auch die nur von wenigen Staaten anerkannte Republik Südossetien, die auf dem georgischen Staatsgebiet liegt und deren Bewohner zum überwiegenden Teil die russische Staatsbürgerschaft besitzen. Der Konflikt um die Region besteht bereits seit dem Zerfall der Sowjetunion und belastet das Verhältnis zwischen Georgien und Russland bis heute schwer.
Touristisch sind in der Region vor allem Gori mit seinem Stalin-Museum und die nahegelegene Höhlenstadt Uplisziche erschlossen.
Stalinmuseum in Gori
Gori ist die Geburtsstadt Josef Stalins. Dort wurde noch vor seinem Tod ein Museum errichtet und im Jahr 1957 eröffnet – nur 4 Jahre nach Stalins Tod. Das Museum und der Park mit Stalins Geburtshaus dominieren mit einer mächtigen Architektur das Zentrum von Gori. Eine mächtige und große Stalin-Büste, die jahrelang liegt in einem Vorort vergraben lag, wurde inzwischen wieder Stadtzentrum aufgestellt – das gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einen im Museum erwartet.
Man sollte nicht die gleiche kritische Auseinandersetzung mit der Stalinzeit erwarten, wie sie in Deutschland mit dem Nationalsozialismus stattgefunden hat, erwarten.
Im Zentrum der des der Außenanlagen stehen Stalins Geburtshaus, das man vom Stadtrand hierher verlegt hat und vor Witterungseinflüssen durch eine großzügige tempelartige Überdachung geschützt ist sowie Stalins prächtiger Pullmann-Eisenbahnwaggon. Das Geburtshaus kann nicht betreten werden, durch den Eisenbahnwaggon kann man durchlaufen und auch fotografieren.
Der Besucher wird beim Betreten des Museums von einer mächtigen Marmortreppe empfangen und wird Epoche für Epoche durch Stalins Leben geführt. Man kann auch eine Führung buchen, auf Russisch oder Georgisch. Wer eine der beiden Sprachen beherrscht, sollte das auf jeden Fall tun, der Gesamteindruck des Museums wird dadurch noch einmal verstärkt. Auf kritische Fragen wird nicht weiter eingegangen. Eine objektive Auseinandersetzung mit den Opfern des Stalinismus findet in diesem Museum nicht statt, stattdessen wird Führerkult von A bis Z geboten. Einige Teile des Museums gleichen eher einem Tempel oder einer Kultstätte, beispielsweise der Raum, in dem eine der Todesmasken ausgestellt ist.
Der Besuch dieses Museums ist ganz klar zu empfehlen, so etwas gibt es nicht mehr an vielen Orten auf der Welt.
Höhlenstadt Uplisziche
Neben den bekannten Höhlenstädten Wardsia und Dawit Garedscha ist Uplisziche ein weiteres wichtiges Kulturdenkmal in Georgien, das die bewegte Geschichte des Landes auf einem sehr großen Gebiet zeigt. Die Anlage ist mit ihren etwa 8 Hektar wesentlich größer, als auf den ersten Blick angenommen. Man sollte hier vor Ort mindestens 2 Stunden einplanen, besser mehr.
Man gelangt von der Magistralstraße über die Ausfahrt Gori sehr bequem mit dem Auto dorthin, die Beschilderung ist hervorragend, die Straßen sind in sehr gutem Zustand und es gibt vor der Anlage einen großen Parkplatz mit Besucherzentrum und einige Restaurants in der Umgebung.
Bei Uplisziche handelte es sich um eine große historische Stadt mit vielfältigen Sozial- und Versorgungseinrichtungen, deren Ursprünge bis ins sechste Jahrhundert vor Christus reichen. Seinen Reichtum verdankte die Stadt ihrer guten Lage am Fluss Mtkwari sowie an der historischen Seidenstraße.
Heute sind noch Gebäude aus der frühen nachchristlichen Zeit erhalten. In seiner Blütezeit im Mittelalter sollen hier bis zu 20.000 Menschen gelebt haben. Besonders beeindruckend sind die Tamaris Darbasi – eine große Halle zu Ehren Königin Tamars. Daneben können noch weitere Anlagen wie Theater, Wohngebäude und weitere Höhlenkomplexe, die teilweise betreten oder auch nur von weitem zu sehen sind, besichtigt werden. Die Mongolen eroberten die Stadt im 13. Jahrhundert und zerstörten weite Teile der Anlage. Weitere gravierende Zerstörungen wurden durch ein schweres Erdbeben im Jahr 1920 verursacht. Um weitere Schäden zu verhindern, wurden Teile der Anlage mit Beton abgestützt. Seit etwa 20 Jahren wird die Anlage restauriert.
Weit sichtbar und restauriert steht im höchstgelegenen Teil die orthodoxe Fürstenkirche, deren Ursprünge ins 10. Jahrhundert nach Christus zurück reichen.
Heute steht Uplisziche auf der Liste des UNESO Weltkulturerbe und ist – auch wenn man nur auf der Durchreise ist – auf jeden Fall einen Abstecher für einen halben Tag wert.
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