Der finale Look eines Bildes entsteht häufig erst in der Post-Produktion – egal ob beim Entwickeln des Films oder der RAW Datei. Wer seinen Ziel-Look bereits in der Vorschau im Sucher bei Spiegellosen Kameras oder auf dem Bildschirm der Kamera sehen möchte, kann auf die Nikon Picture Controls zurück greifen.
Was sind Nikon Picture Controls und warum nutze ich sie
Nikon Picture Controls sind vordefinierte Parameter, mit denen man seinen Fotos einen bestimmten Look geben kann. Sie sind auf jeder Nikon Kamera standardmäßig vorinstalliert (Standard, Vivid usw.) und werden bei der Umwandlung des RAW-Bildes zu einem JPEG von der Kamera-internen Software angewandt und auc auf das Vorschaubild auf dem Monitor der Kamera oder dem elektronischen Sucher (bei Z-Kameras) übertragen.
Wer in RAW fotografiert, kann dieses Preset bei der Nachbearbeitung beispielsweise in Lightroom nachträglich ändern, alle Daten des Fotos sind vorhanden. Wer also beispielsweise mit einem Monochrom Picture Control in RAW fotografiert, kann auch nachträglich das Farbfoto weiter nutzen. Abhängig von der Kamera wird das Preset mit dem RAW auf den Rechner übertragen oder auch nicht – Nikon war da leider nicht immer konsistent.
Nikon gibt auch die Möglichkeit diese Presets auf eine Speicherkarte zu schreiben oder zu lesen. Mit Nikons eigener Software Capture NX können diese Presets beliebig bearbeitet und verändert werden. Wenn man also mit einem bestimmten Bildlook fotografieren möchte, kann man diesen einmal einstellen, und damit viel Arbeit in der Postproduktion sparen.
Hin und wieder fotografiere ich gern mit Schwarz-Weiß Film, auch weil die Bilder eine Ästetik erzeugen, die ich digital nicht immer in der Nachbearbeitung so hinbekomme. Mit Nikon Picture Controls gibt es die Möglichkeit direkt in der Kamera diesen Look einzustellen und sich so das zu erwartende Ergebnis bereits auf dem Bildschirm oder bei Z-Kameras in den Sucher projizieren zu lassen.
Wenn also das Portemonaie nicht ganz für eine Leica Monochrom Kamera ausreicht, kann über so ein Preset beispielsweise auch eine superkompakte Nikon Coolpix A mit APS-C Sensor zur Schwarzweiß-Kamera umgewandelt werden:
Nikonpc.com – Viele Film-Looks zur Auswahl
In der Nikon Community ist die Seite https://nikonpc.com schon relativ bekannt, für Neueinsteiger kann es aber immer noch sehr interessant sein. Auf dieser Seite kann man erstellte Picture Controls herunterladen, die viele bekannte Filme simulieren, darunter Klassiker wie der Superia von Fuji, Kodak Portra, Kodak T-Max 400 aber auch viele andere Presets. Über ein Vorschaufenster lässt sich vor dem Download ausprobieren, wie der Effekt aussieht.
Installation der Nikon Picture Controls ist einfach
- Auswahl und Download des gewünschten Picture Controls auf https://nikonpc.com
- Auf der SD-Karte der Kamera ein Verzeichnis NIKON erzeugen
- Im Verzeichnis NIKON ein Unterverzeichnis CUSTOMPC erzeugen
- Das heruntergeladene Picture Control in dieses Verzeichnis CUSTOM PC kopieren
- Die Speicherkarte in die Kamera stecken
- Im Menü „Aufnahme“ den Punkt „Konfigurationen verwalten“ aufrufen
- Dort „Speicherkarte verwenden“ auswählen
- Das heruntergeladene Preset sollte über den Menüpunkt „Auf Kamera kopieren“ auswählbar sein.
- Einen der 9 Plätze für eigene Presets auswählen. Dort wird die Konfiguration jetzt auf der Kamera gespeichert.
- Im Menü „Aufnahme“ in den Unterpunkt „Picture Control konfigurieren“ gehen und das gewünschte Preset auswählen. Fertig.
Ich empfehle die NEF (RAW) + JPEG (FINE) zu fotografieren, dann erhält man auf jeden Fall die JPEGs mit dem angewandten Film-Preset aber auch noch RAWs mit denen jede Möglichkeit zur nachträglichen Veränderung bleibt.